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JUST BE - Coaching-Blog

Kirsten Pape

Auch unter Stress achtsam miteinander in Kontakt bleiben

Zwei bunte Pfaue


Als Paar verbringen Sie während der Corona-Pandemie vermutlich mehr Zeit miteinander als sonst. Sie können sie nutzen, um Unstimmigkeiten auszuräumen, Ihre Beziehung zu stärken, sich gegenseitig zu unterstützen und sich selbst und einander neu zu begegnen.



"Was ich mir von dir wünsche, ist..." - Wie Paare sich im Corona-Ausnahmezustand unterstützen können


Die xte Woche im Home-Office oder am Arbeitsplatz mit schlecht gelaunten KundInnen oder KollegInnen. Jobverlust. Finanzielle Sorgen. Zukunftsängste. Homeschooling. Lagerkoller. Schlaflosigkeit. Sinnkrisen. Angstattacken. Quarantäne.

 

Und dann auch noch wieder diese dreckigen Socken in der Ecke, die Spülmaschine nicht ausgeräumt, quengelnde Kinder, ständige Stimmungswechsel zwischen Überforderung und Unzufriedenheit. Und unter all dem nagt diese schreckliche Ungewissheit: Wie lange wird diese Pandemie dauern und was wird sie uns noch abverlangen? Emotional, mental, materiell?

 

 

Unterstützung und füreinander da sein als Paar

 

Auch für Paare kann diese Zeit eine ziemliche Herausforderung sein. Egal ob Sie Kinder haben oder nicht, im Homeoffice arbeiten oder an Ihrem gewohnten Arbeitsplatz, in Kurzarbeit sind oder Ihren Job verloren haben: Diese Zeit macht etwas mit uns allen. Sie triggert viele vielleicht lange verdrängte Gefühle - und sie bietet die Chance, uns mit diesen Gefühlen und unseren wahren Bedürfnissen ehrlich und liebevoll auseinanderzusetzen.

In einer Partnerschaft kann das so schwierig wie heilend sein – und darum ist es gut, ein paar grundlegende Regeln für die achtsame Paarkommunikation zu kennen – und anzuwenden.

 

Wut, Ärger, Hilflosigkeit, Ohnmacht, Traurigkeit, Verlustangst, Freiheitsdrang, Bedürfnis nach oder Angst vor emotionaler Nähe, sexuelles Verlangen oder Vermeiden von Sex – viele Emotionen und Bedürfnisse tragen Sie bereits aus der Zeit vor Ihrer Partnerschaft in sich. Ob es Ihnen bewusst ist oder nicht: Ihre Partnerin/Ihr Partner ist eine Projektionsfläche für diese Bedürfnisse und Emotionen – und dafür, ob Sie diese kommunizieren oder lieber für sich behalten, ob Sie sie fühlen oder verdrängen.

 

Als Paar verbringen Sie während der Corona-Pandemie vermutlich mehr Zeit miteinander als sonst. Sie können sie nutzen, um Unstimmigkeiten auszuräumen, Ihre Beziehung zu stärken, sich gegenseitig zu unterstützen und sich selbst und einander neu zu begegnen.

 

An der Liebe wachsen - wie geht das? Ein paar Regeln für gelingende Beziehungen

 

  • Fokussieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das, was Sie an Ihrem Partner/Ihrer Partnerin lieben. Loben Sie einander und drücken Ihre Wertschätzung aus für den Menschen an Ihrer Seite. Das tut Ihnen beiden gut.Und wenn es etwas zu meckern geben sollte, verpacken Sie es in zusätzlich mindestens zwei positive Rückmeldungen, das macht es für den Adressaten leichter.

 

  • Stellen Sie gemeinsam für beide faire Regeln auf, wer für was bei der Haus- /Familienarbeit zuständig ist – und halten Sie diese Regeln auch ein. Das entstresst enorm.

 

  • Erlauben Sie sich, zu streiten. Streiten ist etwas anderes als Kämpfen. Beim Streiten geht es nicht darum, einen Sieg davon zu tragen oder Recht zu haben. Es geht darum, die eigenen Bedürfnisse auszudrücken, ohne dem/der Anderen Vorwürfe zu machen.


  • Achtsame Paarkommunikation kann man lernen. Dafür verabreden Sie sich in regelmäßigen Abständen zu einem Paargespräch. Sie brauchen dafür einen ruhigen Raum, in dem Sie mindestens eine Stunde lang ungestört sind und die Bereitschaft, einander offen zuzuhören  und sich mit Ihren Gefühlen zu zeigen. Wie genau Sie ein Paargespräch achtsam und liebevoll gestalten, erfahren Sie am Ende dieses Artikels.


  • Tauschen Sie sich in Ihren Paargesprächen auch offen darüber aus, was die Pandemie in Ihnen auslöst. Das hilft Ihnen dabei, diese herausfordernde Zeit gemeinsam zu bewältigen.

 

  • Schenken Sie einander Zeit. Zum Beispiel auf langen Spaziergängen in der Natur. Verabreden Sie sich zu gemeinsamen Aktivitäten – Kochen, Spieleabende, einen Film gucken, den Sie beide sehen möchten.

 

  • Geben Sie Ihrer Sexualität (wieder?) Raum: Auch dazu können Sie sich verabreden – und zwar am besten ganz ohne einen Plan, ohne Erwartungen oder Druck, wie es werden soll. Verbinden Sie sich im Herz, lassen Sie sich Zeit, einander zu spüren und genießen Sie die körperliche Nähe miteinander.


  • Überraschen Sie sich öfter mal gegenseitig – mit kleinen Aufmerksamkeiten, Gesten, oder vielleicht der Einladung zu etwas, das Sie schon lange mal gemeinsam unternehmen wollten.

 

  • Erlauben Sie sich Distanz zueinander. Manchmal ist es einfach wichtig, für sich zu sein. Erst wenn wir gut in Kontakt mit uns selbst sind, können wir uns gut aufeinander beziehen und in Verbindung sein.


  • Unternehmen Sie auch mal etwas alleine oder mit anderen. Wenn es Ihrem Bedürfnis entspricht und Sie ausreichend Platz dafür haben, schlafen Sie ruhig mal getrennt. Nehmen Sie sich immer wieder kleine Auszeiten, um sich danach wieder neu zu begegnen.


  • Üben Sie sich in Gelassenheit. Auch wenn Sie noch so genervt sind von was auch immer er oder sie gerade mal wieder gesagt, getan oder gemacht (oder eben nicht) hat – manchmal besteht die „Erste Hilfe“ in : Einatmen. Ausatmen. Still sein. Das bringt oft mehr, als gleich in den Streit zu gehen.


  • Wenn etwas unbedingt sofort geklärt werden muss, atmen Sie erst ein paarmal durch (s.o.) und formulieren dann Ihr Bedürfnis statt zu beschuldigen. ( z.B. “Ich brauche eine aufgeräumte Küche, um mich wohl zu fühlen“). Klären Sie, was zu klären ist möglichst in Ihren regelmäßigen Paargesprächen. Das gilt auch für die alltäglichen Konflikte.


  • Küssen und umarmen Sie sich oft. Machen Sie das nicht „routiniert“. Nehmen Sie sich Zeit und fühlen den Kuss und die Umarmung wirklich. Dabei wird das wichtige Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet – und das tut einfach gut.


 

Blogartikel: Achtsame Paargespräche – so geht´s.

 



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